Faibich Schraga Zarfin

1900 - 1975

 
Zarfin wurde in eine Intellektuellenfamilie hineingeboren und wuchs in Smilovichi bei Minsk auf. 1913 schrieb er sich an der Schule der Schönen Künste in Vilnius ein und schrieb Gedichte. 1914 verließ er, beeinflusst durch die zionistische Welle, sein Land und seine Familie, die er nie wieder sah, und emigrierte nach Palästina. Dort studierte er an der Bezalel School of Fine Arts. 1918 kämpfte Zarfin an der Seite der britischen Armee für die Befreiung Palästinas. 

 
1923 reiste Zarfin nach Berlin und stellte seine Arbeiten in der Sécession aus. Seinen Lebensunterhalt verdiente er mit seinen Illustrationen. 1924 ließ er sich endgültig in Paris nieder und lernte Soutine kennen, der ebenfalls aus Smilovichi stammte. Er besuchte Museen und zerstörte seine früheren Arbeiten. 1925 arbeitete er als Schuhmacher und malte auf Stoff. Er heiratete 1929 und setzte seine Stoffmalerei fort. 1931 erwarb er die französische Staatsangehörigkeit. Seine Tochter Liliane wurde 1933 geboren. 1939 wurde Zarfin zur Wehrmacht einberufen. 1940 traf er seine Frau und seine Tochter, die in Brive-la-Gaillarde Zuflucht gesucht hatten. Der Staat erwarb ein Album mit Skizzen, die er während seines Militärdienstes angefertigt hatte.

1941 flüchtete die Familie in die Zone Libre (Freizone), nach Lyon und nach Grenoble, wo sein Zimmer zum Treffpunkt der Résistance wurde. Seine Tochter wurde im Kloster Sainte-Marie-de-l’Immaculée-Conception vor der Verfolgung durch die Nazis geschützt. Zarfin malte weiter und flüchtete in die Berge. Nach der Befreiung kehrte die Familie Zarfin nach Grenoble zurück, wo seinem Werk eine Einzelausstellung gewidmet war. Die Gemälde, die er in seinem Atelier in Paris zurückgelassen hatte, wurden geplündert. 1947 ließ er sich in Rosny-sous-Bois nieder, wo er 1975 starb.